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Gedanken über die Krankenhaussituation in Deutschland

Hinweis des Herausgebers: Der Inhalt des folgenden Textes ist durch das Studieren der verschiedensten themenbezogenen Quellen zusammengetragen worden. Das daraus resultierende Ergebnis nimmt für sich das Recht der Meinungsfreiheit in Anspruch. Dabei ist es nicht gänzlich auszuschließen, dass trotz sorgfältiger Prüfung einige der hier getätigten Aussagen Fehler beinhalten können. Dieser Artikel dient dem Leser als Anregung dafür, sich weiter über das Dargelegte zu informieren. Nach dem Motto: Informiere dich weitläufig; nur durch eine Quelle allein kann man sich keine Meinung/kein Urteil bilden, keine Erkenntnis erlangen und sich kein Wissen aneignen!

Die Aufgabe der Medizin besteht darin, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um kranke Menschen zu heilen und ihre Schmerzen zu lindern. Dieses muss unter allen Umständen von den Ärzten, Heilpraktikern sowie Therapeuten und dem medizinischen Fachpersonal in einem allumfassenden Umfang geschehen und gewährleistet werden. Finanziert wird dieses durch die Krankenkassenbeiträge und private Leistungen. Abseits davon steht jedem Einzelnen genug Material zur Verfügung (Literatur, Internet usw.), um sich über eine gesunde Lebensweise zu informieren. Um sich zusätzlich fit und gesund zu halten, dafür gibt es fast an jeder Ecke eine Möglichkeit.

In Deutschland ist die gesundheitliche Versorgung grob in drei Bereiche unterteilt.
1. Primärversorgung (ambulante Behandlung durch die niedergelassenen Ärzte, Heilpraktiker, Therapeuten usw.)
2. Stationäre Akutversorgung (in den Krankenhäusern)
3. Rehabilitation (in speziellen Rehakliniken)

Im Folgenden wird auf die Situation der deutschen Krankenhäuser eingegangen, die seit den 1990ern einer Umstrukturierung unterliegen. So ist zu erkennen, dass sich die Anzahl der Krankenhäuser in den letzten Jahren merklich verringert hat. 1991 gab es noch an die 2.400. Im Jahre 2018 sind diese auf 1.925 geschrumpft, also 475 weniger, was ca. 20% ausmacht, und dass bei steigender Bevölkerung. 1991 lebten etwa 80 Millionen Menschen in Deutschland. 2018 waren es bereits 83 Millionen, was einen Zuwachs von etwa 110.000 pro Jahr ausmacht. Den größten Anteil daran bilden die über 60-jährigen, also diejenigen, die statistisch gesehen eher ein Krankenhausbett benötigen als jüngere Menschen. Aus diesem Grund müsste zu jeder Zeit eine flächendeckende Versorgung mit Krankenhäusern bzw. Betten und deren Qualitätsstandard gewährleistet sein.

Nun wird allerdings seit Jahren darüber diskutiert, dass weitere Krankenhäuser geschlossen werden sollten. In dem Zuge fordern Krankenkassen und Ökonomen einige Einrichtungen (meist kleinere) „sterben“ zu lassen, indem diese nicht mehr durch öffentliche Gelder unterstützt werden. Der offizielle Grund soll darin bestehen, die Kosten für die Krankenversicherten zu senken. Nur „systemrelevante“ Häuser werden somit künftig vor Schließungen geschützt, alle anderen sind dann gezwungen, sich im Wettbewerb zu behaupten. Wer das nicht schafft, dem droht letztlich die Schließung.

Als relevant gelten diejenigen, die die notwendigen Gesundheitsleistungen erbringen können, sich in einem akzeptablen Entfernungsradius zur Bevölkerung befinden und zudem noch wettbewerbsfrei sind.

Dieser Krankenhausrückgang schlägt sich natürlich auch auf die Bettenkapazität nieder.

1991 gab es 665.565 Betten (832 pro 100.000 EW), davon 20.203 Intensivbetten, die Gesamtauslastung lag bei 77%.
2018 gab es 498.192 Betten (600 pro 100.000 EW), davon 27.464 Intensivbetten, die Gesamtauslastung lag bei 71,5%.

Von 1991 bis 2018 ist ein Rückgang von ca. 25% der Gesamtkapazität zu verzeichnen. Hingegen gab es einen Zuwachs an Intensivbetten von ca. 27%. Also verbleibende Stationsbetten wurden auf intensiv umstrukturiert und sicher nicht zuletzt aus dem Grunde, weil diese besser vergütet werden, auch wenn die Betreuung aufwendiger ist, bleibt unterm Strich gewiss mehr übrig.

1991 gab es 14.576.613 Fälle, die eine durchschnittliche Verweildauer von 14 Tagen hatten.
2018 gab es 19.392.466 Fälle, die eine durchschnittliche Verweildauer von 7,2 Tagen hatten.

Zu erkennen ist hier, dass durch die Verringerung der Verweildauer mit weniger Betten ausgekommen wurde. Dabei waren 1991 die Betten zu 84,1% ausgelastet und 2018 nur zu 77,1% (der Prozentanteil ist kontinuierlich mit der Verweildauer gesunken). Dass die Aufenthaltszeit zurückgegangen ist, könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Patienten schneller entlassen werden aufgrund der Erkenntnis, dass ein Krankenhausaufenthalt für die Psyche und somit für die Genesung nicht förderlich ist und ein Körper durch Bewegung schneller regeneriert. Als Ausgleich hat die anschließende häusliche sowie die ambulante Nachbetreuung zugenommen. Des Weiteren werden Eingriffe vermehrt ambulant durchgeführt. Neben dem Abbau fand auch eine Umstrukturierung statt, indem die öffentlichen (Länder, Kreise und Städte) und freigemeinnützigen Träger (Kirchen, Rotes Kreuz und dgl.) zurückgingen. Die privaten Häuser bauten hingegen ihre Kapazitäten aus.

Daneben wurden, wie oben erwähnt, in den letzten Jahren die Intensivkapazitäten samt Beatmungsgeräten aufgestockt, was beides sehr gut vergütet wird. Somit reizen viele Kliniken die Beatmungsmöglichkeiten voll aus, was bedeutet, dass die Patienten möglichst lange beatmet werden, da die Vergütung steigt, wenn mindestens 95 Stunden beatmet wird. Nur wenige Patienten sind daher unterhalb dieser Zeit an der Maschine und das ist für die Unternehmen attraktiver als ein Gerät einen Tag unbenutzt rumstehen zu lassen. Eine Sicherstellung, dass Patienten nur so lange beatmet werden, wie sie es benötigen, kann nur durch eine Schwächung des finanziellen Anreizes gewährleistet werden. Zudem ist der Nutzen von Beatmungstherapien medizinisch umstritten, gerade was den Umgang mit COVID-19-Patienten angeht. Also ab wann und ob überhaupt beatmet werden muss.

Für freie Betten gibt es in der Regel kein Geld und so werden dann eben die Patienten länger als nötig auf Station behalten. Man kennt das vielleicht aus eigener Erfahrung, dass in manchen Fällen nie so genau gesagt wird, wann man wieder gehen kann und es dann plötzlich heißt, dass man entlassen wird. Hintenrum erfuhr man dann, dass der Hauptgrund darin bestand, weil das Bett benötigt wurde. Um eine vernünftige Bettenauslastung zu erreichen, wird im Zweifel auch schon mal lieber operiert als nicht (in Corona-Zeiten kann man davon ausgehen, dass eher nicht operiert wird). Es werden also Dinge unternommen, die nicht unbedingt eine medizinische Begründung aufweisen.

Der Druck, Erlöse zu generieren, ist auf Verwaltung und Mediziner enorm gestiegen, da die medizinische Versorgung durch die zunehmende Privatisierung eine gewinnmaximierende Branche geworden ist.

Einige Stimmen sprechen davon, dass Klinikschließungen nötig sind, um im Gesundheitswesen qualitativ besser dazustehen, es ginge nicht um sparen. Dieses wird damit begründet, dass die moderne Medizin immer komplexer wird, was aufwendigere Spezialisierung nach sich zieht. Heute ist es noch größtenteils so, dass sich eine beschränkte Zahl von Fachleuten auf viele kleine Häuser verteilt, was zur Folge hat, dass sich an einigen Standorten zu wenig bis keine Experten befinden. Dasselbe gilt für die Ausstattung. Somit wird eine Bündelung von Personal und Gerät befürwortet, die zu einer höheren Versorgungsqualität in den verbleibenden Häusern beitragen. Jedes vorhandene Krankenhaus sollte mit der erforderlichen Medizintechnik und dem dazugehörigen qualifizierten Personal ausgestattet sein. Dabei kann natürlich nicht jedes Krankenhaus auf alles spezialisiert sein, wodurch der Bedarf an Fachkliniken bleiben wird. Hingegen muss die Grundversorgung bei den wenigen Häusern immer gegeben sein. Zurzeit ist es noch so, dass es eine ausreichende Versorgung von Ärzten und Pflegekräften gibt, doch demgegenüber steht, dass es zu wenige sind, um alle vorhandenen Krankenhäuser bedarfsgerecht zu besetzen, was letztendlich dann eben doch einen Personalmangel zur Folge hat.

Was nützt also eine ausreichende Anzahl an Krankenbetten, wenn niemand da ist, die Patienten darin zu versorgen? So oder so werden wegen der Bevölkerungszunahme in Zukunft immer mehr Ärzte und Pfleger benötigt. Dieses könnte mit Angeboten über attraktivere Arbeitsbedingungen (Zeiten, Urlaub usw.) und einer dementsprechenden Vergütung behoben werden. Denn sollten diese Berufe, die andere Menschen pflegen und deren Leben retten, nicht zu den wirklich gut honorierten gehören? Nach Angaben der „Bundesagentur für Arbeit“ bleiben im Durchschnitt Pflegekräfte nur siebeneinhalb Jahre im Beruf. Wovon ein knappes Drittel als Burn-out-gefährdet gilt. Allein das ist doch schon eine Aussage, die zu denken geben sollte, dass da etwas nicht stimmt und dringend eine Veränderung geschehen muss.

Krankenhäuser, und eigentlich das gesamte Gesundheitssystem, sind zu wirtschaftlichen Konzernen mutiert. Diese müssen gewinnbringend (einige auch für ihre Aktionäre) arbeiten, wobei da eben die Gefahr besteht, dass eine intensive Diagnostik mit anschließender Therapie nicht gewährleistet werden kann, da dieses zu zeitaufwendig ist. Alternativen werden selten geboten. Somit wird auch schneller zum Skalpell gegriffen als es vielleicht nötig wäre, denn genau da ist die Umsatzquelle zu finden.

Entscheidend ist also nicht unbedingt die Anzahl der Krankenhäuser, sondern die der Betten und des Personals. Dass dabei ein großes Haus ökonomischer arbeiten kann ist nachzuvollziehen. Gerade was Geräteanschaffung betrifft. So ist das CT-Gerät in einem kleinen Haus nur zur Hälfte ausgelastet und in einem größeren voll, da sich mehrere ein Gerät teilen können. Unter diesem Gesichtspunkt hört es sich nicht ganz abwegig an, die medizinische Versorgung zu bündeln. Doch die Gefahr der Monopolisierung, wie sie seit einigen Jahren in jedem Industriezweig stattfindet, ist groß.

Selbst 2020 wurden Krankenhäuser nicht von der Schließung verschont. In den ersten beiden Monaten waren es drei und ab Juli kam eine Welle von siebzehn dazu. Darunter befanden sich auch Einrichtungen, die eigens für Corona-Patienten hergerichtet wurden, um das ohnehin schon angegriffene Haus zu retten, doch auch das gelang nicht (da die Pandemiepatienten ausblieben) und weitere Schließungen waren unumgänglich.

Leer stehende Betten wurden mit täglich 560 Euro vergütet, damit diese für COVID-19 Patienten verfügbar wären. Unter normalen Umständen geschieht das natürlich nicht (wie oben bereits erwähnt) und das Krankenhaus muss sehen, wie es das Bett belegt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnte davor, dass für 2020 fast die Hälfte der Kliniken einen Verlust hinnehmen müsste, der sich in manchen Fällen bis zu 70% ergeben wird. Gehälter können teilweise nicht mehr gezahlt werden, falls der Bund seine Hilfen nicht erhöht. Ein Grund für die missliche Lage sind die Verschiebungen von Operationen (in den ersten Monaten 2020) wegen der Pandemie, wodurch weniger erwirtschaftet wurde. Doch auch wenn ab Mai die Kliniken ihren regulären Betrieb wieder aufgenommen hatten, mangelte es trotzdem an Patienten, da diese aus Angst vor einer Ansteckung sich eher dazu entschlossen, ihre OP erst einmal auszusetzen. Zudem war es durch die gestiegenen Anforderungen an Hygienemaßnahmen für die Belegschaft nicht möglich, effektiv zu arbeiten und es mussten weiterhin Betten für ausbleibende COVID-19 Patienten freigehalten werden.

Im Ganzen verzeichneten die Krankenhäuser 9,5 Milliarden Euro weniger Umsatz und als Entschädigung für die freigehaltenen Betten gab es aus der Staatskasse 9,7 Milliarden, was auf den ersten Blick als Gewinn gedeutet werden könnte, macht am Ende allerdings eine Bilanz von Plus-Minus-Null, da es erhebliche Mehrausgaben für den Infektionsschutz gegeben hat. Des Weiteren wurde von März bis Mai 2020 von rund 1200 Krankenhäusern und 48.000 Arzt/Zahnarztpraxen für 410.000 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet (Anmerkung: Insgesamt für alle Berufsbranchen waren es über 10 Millionen Arbeitnehmer). Was in etwa 62% der Kliniken und 69% der Arztpraxen ausmacht. Allein diese Tatsache hat einen komischen Beigeschmack, wenn man bedenkt, wie viele in dieser Zeit nicht arbeiten durften bzw. der Schulunterricht nicht stattfand, alles aus dem Grund, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Die Gründe für die Kurzarbeit im Gesundheitswesen sind, wie bereits erwähnt, in den abgesagten Operationen und Behandlungen zu finden. Hinzu kam die Forderung von Bund und Länder an die Einrichtungen, dass ausreichend Betten für die COVID-19 Erkrankten freizuhalten sind. Demgegenüber standen die Patienten mit anderen Beschwerden, die aus Angst vor Ansteckung (durch die öffentlich propagierte Panikmache) den Praxen fernblieben, was zur Folge hatte, dass natürlich Krankheiten verschleppt wurden, was im Nachhinein die Gesundheit des Einzelnen verschlechterte und in einzelnen Fällen auch zum vorzeitigen Tod führte. Angefangene Therapien wurden verkürzt bzw. verschoben und eine sonst übliche Nachversorgung fand nicht statt.

In erster Linie ging es politisch immer darum, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, eine Triage (Einteilung von Erkrankten oder Verletzten nach dem Schweregrad; bei wem lohnt es sich noch eine Behandlung anzufangen), wie sie im Krieg oft zur Anwendung kommt, sollte vermieden werden. Allerdings fand dieses indirekt im Hintergrund dennoch statt. Zwar nicht unter den COVID-Patienten (Kriegsopfern), die pauschal an erste Stelle vor allen anderen Krankheiten gesetzt wurden, die nicht so „systemrelevant“ wie COVID waren.

Abgesehen davon wurden natürlich Akutfälle wie Herzinfarkt sofort behandelt, aber diejenigen, wo es auf den ersten Blick nicht „dramatisch“ aussah, wurden teilweise von den Krankenhäusern abgewiesen.

Somit ist es sehr befremdlich, dass in Deutschlands größter Pandemie die Krankenhäuser und Ärzte in Kurzarbeit geschickt wurden (410.000). Diese gleichzeitig darüber klagten, dass sie dennoch so viel zu tun haben und noch dazu kurz vor der Pleite zu stehen scheinen.

Folgende Grafik zeigt die Intensivbettensituation in Deutschland von Mai 2020 bis Februar 2021.

Quelle: https://interaktiv.morgenpost.de/corona-deutschland-intensiv-betten-monitor-krankenhaus-auslastung/

Hier ist deutlich zu erkennen, dass die Intensivbetten seit Mai 2020 konstant belegt sind, was abgenommen hat ist die Bettenkapazität. Rot ist der Anteil der COVID-19 Patienten. Was auf den ersten Blick so aussieht, als wurden hier mitten in der Pandemie die Betten reduziert, soll daran liegen, dass es am Anfang Übermittlungsprobleme der wirklich freien Betten (also jene, die sofort zur Verfügung stehen), der Betten insgesamt und der aktuellen Belegung gab. Um das etwas zu verdeutlichen, wurde am 3. August die Notfallreserve eingeführt. Betten die innerhalb von sieben Tagen für COVID-Patienten betriebsbereit gemacht werden können, durch beispielsweise weitere OP Verschiebungen.

Ein intensivmedizinischer Behandlungsplatz gilt als einsatzbereit, wenn eine bestimmte Versorgungsstufe (Low-care, High-care, ECMO (Erläuterung ganz unten*) mit der jeweiligen Räumlichkeit, sowie den entsprechenden Geräten, dem Material und dem benötigten Personal vorhanden ist. Es kann also durchaus sein, dass Betten und Geräte vorhanden sind, aber kein Personal zur Verfügung steht (krankheitsbedingte Ausfälle oder dergleichen), was sich auf die Bettenkapazität auswirkt. Die „Deutsche Stiftung Patientenschutz“ wies darauf hin, dass von August bis Dezember die Zahl der verfügbaren Intensivbetten von rund 30.000 auf 24.000 abgenommen habe und dies lasse sich nicht allein durch Personalmangel erklären. Eine Stellungname seitens der „Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.“ (DKG) gab es nicht.

Trotz alldem ist es eben sehr erstaunlich, dass es seit Mai keine Veränderung in der Bettenbelegung gibt. Sollte da nicht etwas zu sehen sein? Zumindest ein erkennbares Auf und Ab, etwas Kurviges, eine Welle, irgendwo ein Ausbruch, so wie man es bei den Infektionszahlen sieht. Konnten die OP-Verschiebungen so exakt kalkuliert werden oder wurden Menschen länger als nötig in den Häusern behandelt, um eine konstante Auslastung zu gewährleisten?

Wirtschaftlichkeit vor Effektivität heißt anscheinend die Devise im neuen Gesundheitswesen, was nicht nur in Deutschland zu beobachten ist. Doch ist es ratsam, wenn beispielsweise Feuerwehrautos wegrationalisiert werden, nur weil sie 10 Jahre nicht gebraucht wurden? Ist es nicht erstrebenswert, lieber einen Wagen mehr stehen zu haben, als am Ende irgendwann einmal einen zu wenig, wenn es zu einem Großbrand kommt? Einsparungen sind nie verkehrt, solange dieses nicht auf Kosten der Menschen geht.

Die Bertelsmann Stiftung, die unter anderem politische Entscheidungsträger direkt berät, möchte Krankenhäuser verringern, um Effektivität zu schaffen. Eine Stiftung, die aus einem Unternehmen hervorgegangen ist, die gerne viele Monopole aufbaut, um möglichst viel Kontrolle (durch Bündelung) über das Einzelne zu erhalten. Zehn große Häuser sind leichter zu überwachen und genormte Vorschriften zu verpassen als hundert kleine. Sicherlich spricht ihre Argumentation dafür, dass größere Kliniken ökonomischer arbeiten können als kleine, doch welchen Preis zahlt die Gesellschaft für dieses Modell?

Es sollen also kleine Krankenhäuser abgeschafft werden, ebenso wie der Einzelunternehmer wegrationalisiert wird. Deutschlandweites, ja gar weltweites Monopol für Gesundheit? Die Hausärzte verschwinden ebenso, alles nur noch Angestellte der Krankenhauskonzerne und Aktiengesellschaften. Der kranke Mensch als Produkt in einer Gesundheitsdiktatur, die darauf aufgebaut ist, dass ein Leben ohne Medikamente und Impfung nicht möglich ist und alles, was von der festgelegten Norm abweicht, muss operationstechnisch optimiert bzw. korrigiert werden, was durch immer wiederkehrende Standarduntersuchungen, die bei jedem durchgeführt werden müssen, da alle von Hause aus Krank sind, den laut Norm gibt es dann keine Gesunden mehr, herausgefunden wird. So wird beispielsweise bei einem Patienten eine Tendenz zu O-Beinen festgestellt und da gibt es natürlich keine andere Möglichkeit, als dem operativ entgegenzuwirken. Auch wenn dieser mit seinen Beinen problemlos weitergelebt hätte bzw. durch spezielle Übungen einen Ausgleich hätte herstellen können. Denn die Gefahr, dass eine Operation erst recht eine negative Auswirkung verursachen könnte, ist immer gegeben. Darum sollte erst ein klinischer Eingriff erfolgen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Doch leider vertritt die Mehrheit der Ärzteschaft diesen Standpunkt nicht. Warum bloß?

Die Welt steuert seit Jahren auf eine Konzerndiktatur in allen lebensnotwendigen Bereichen zu. Dieses betrifft nicht nur Gesundheit und Ernährung sowie Medien (Meinungsverbreitung durch die Sprecher der Konzerne), die einem vorgaukeln, man habe eine Wahl zwischen A-B-C-D, doch an der Spitze sind immer dieselben Leute zu finden. Die Einzelhandelsketten haben in den 1980ern die kleinen Läden verdrängt und jetzt stehen die Ketten vor dem Aus durch die noch mächtigeren Konzerne. Nach Corona (also 2025 etwa) wird es im Handelsbereich nur noch große Konzerne geben, die dann die Produkte und ihre Preise diktieren.

Veränderungen erwecken immer Unbehagen, bringen aber nicht immer etwas Schlechtes mit sich. Doch sollten diese genau beobachtet werden unter dem Aspekt, wer profitiert, und geht dieser Profit auf Kosten anderer oder ist es eine Veränderung, die allen zugutekommt.

*Low-care: Eine Unterstützung der Atmung findet durch Sauerstoff über eine Sauerstoffnasenbrille statt und eine intensivere Beatmung über eine Maske ist möglich.
High-care: Ein Beatmungsgerät, welches über einen in die Luftröhre geschobenen Tubus (ein mehr oder weniger flexibler Schlauch) Druck in der Lunge aufbaut und die Atmung komplett oder teilweise übernimmt. Der Patient wird in ein sogenanntes „künstliches Koma versetzt.
ECMO (extrakorporale Membranoxygenierung): Vereinfachte Herz-Lungenmaschine, welche das Blut des Patienten außerhalb seines Körpers (extrakorporal) behandelt. Kohlendioxid wird entfernt und fügt Sauerstoff hinzu und pumpt es dann in den Körper zurück. Für Patienten, deren Lunge sehr stark geschädigt ist.

Zahlen und Daten stammen vom Robert-Koch-Institut (RKI), dem Statistischen Bundesamt und der Google Statistik. Der Inhalt wurde in Presseberichten und medizinischen Fachzeitschriften recherchiert.

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Gedanken über Zahlen in Verbindung mit corona

Hinweis des Herausgebers: Der Inhalt des folgenden Textes ist durch das Studieren der verschiedensten themenbezogenen Quellen zusammengetragen worden. Das daraus resultierende Ergebnis nimmt für sich das Recht der Meinungsfreiheit in Anspruch. Dabei ist es nicht gänzlich auszuschließen, dass trotz sorgfältiger Prüfung einige der hier getätigten Aussagen Fehler beinhalten können. Dieser Artikel dient dem Leser als Anregung dafür, sich weiter über das Dargelegte zu informieren. Nach dem Motto: Informiere dich weitläufig; nur durch eine Quelle allein kann man sich keine Meinung/kein Urteil bilden, keine Erkenntnis erlangen und sich kein Wissen aneignen!

Es wurden noch nie so oft Zahlen und Grafiken von ein und demselben Thema im Fernsehen gezeigt und im Internet präsentiert, wie in den vergangenen 11 Monaten. Täglich, eigentlich stündlich immer wieder und wieder. Gerade bei den Nachrichtensendern werden diese gleich dem Wetterbericht anhand von Landkarten dargeboten. Jede kleinste Veränderung bei den Infizierten und der Sterberate wird dokumentiert und mehr oder weniger als großes Ereignis rübergebracht. Es scheint ein neuer Menschentypus entstanden zu sein … Es sind „Die Menschen, die auf Zahlen starren“. Nur leider werden die Zahlen immer ohne Bezug zu irgendwas rausgegeben.

So geschieht es beispielsweise bei den positiv auf Corona getesteten. Es werden immer nur die „Infizierten“ verkündet, ohne die Anzahl der Testungen zu erwähnen. Wird mehr getestet (gerade, wenn viele Symptomlose, also gesunde Menschen dabei sind), bekommt man auch mehr Fälle. Hier ist es nun wichtig, die positiven auf 100.000 Tests umzurechnen. Wird dieses nicht getan, wäre es genauso, wie bei einer Umfrage, wo die Anzahl der Befragten nicht erwähnt wird. Auf diese Weise kann man dann schnell behaupten, dass sich die Zustimmung der Bevölkerung innerhalb von einem Tag verdoppelt hätte. Dass auch mehr Menschen befragt wurden, wird verschwiegen.

Was kann man nun mit der folgenden Aussage anfangen? „Gestern sind insgesamt 2.500 Menschen in Deutschland gestorben.“ So gut wie gar nichts, denn sind das jetzt viele oder wenige? Wer sich noch nie darüber Gedanken gemacht hat, wird im ersten Moment erschrecken und sagen: „Ach du meine Güte, so eine Menge! Das wären ja alle aus unserem kleinen Dorf.“ Mit dieser Antwort hat jemand versucht, eine Zahl zu interpretieren, doch gibt dieser Vergleich ein besseres Bild vom Ganzen? Nein, ganz im Gegenteil. Es hat lediglich den Effekt, dass man sich die Menge von 2.500 vorstellen kann, mehr aber auch nicht. Wenn man nun etwas genauer wissen möchte, wie man mit dieser Zahl umgehen kann, also was deren Aussage betrifft, so müsste man wissen, wie viele denn eigentlich im Schnitt so am Tag sterben. Ohne diese Zusatzinformation ist diese Aussage von 2.500 völlig bedeutungslos bzw. einfach nur eine Zahl ohne jeden Bezug.

Um nun in Erfahrung zu bringen, ob die Anzahl von 2.500 viel, wenig oder normal ist, muss man herausbekommen, wie viele Menschen in Deutschland am Tag im Durchschnitt sterben. Dazu könnte man sich einen Vergleichszeitraum vornehmen. Im Folgenden wird es um einen Zeitraum gehen, der mit den COVID-19 Todesfällen 2020 zu vergleichen ist.

Laut diesem Ergebnis sind vom 16. März bis 20. Dezember 2020 mehr Menschen als 2019 und dem Durchschnitt der letzten vier Jahre täglich verstorben. Doch kann man damit jetzt eine Aussage treffen? Nicht so richtig. Denn es bedarf noch zwei weiterer Parameter: 1. Wie viele lebten in den Jahren, die man vergleichen möchte und 2. wie ist die Altersverteilung? Je mehr Menschen (gerade ältere), umso höher der Anteil derjenigen, die sterben werden.

In der folgenden Tabelle ist zu erkennen, dass in den Jahren von 2016 bis 2019 der Anteil, der über 60jährigen um 947.468 gestiegen ist und die Gruppe der über 80jährigen um 739.225. Im Gegensatz dazu sind die unter 60jährigen um 302.410 geschrumpft. Die Gesamtzahl der Ü60 von 947.468 wäre sicherlich um mindestens 550.000 höher ausgefallen, wenn sich nicht ein Minus von 453.979 bei den 70-79jährigen ergeben hätte. Warum gerade diese Altersgruppe?

Anmerkung: Da für 2020 noch keine Zahlen über die Altersverteilung der Bevölkerung vorliegen, wird in den folgenden Berechnungen der Wert von 2019 zuzüglich des Durchschnittswachstums der Jahre von 2016-2019 für die jeweilige Altersgruppe bzw. Gesamtbevölkerung (83.327.976) genommen.

Anhand dieser Aufstellung lässt sich erkennen, dass 2020 im angegebenen Zeitraum rund 880 Menschen auf 100.000 Einwohner verstorben sind, das macht ein Plus von 48 im Vergleich zum Durchschnitt der vier Vorjahre. Schaut man sich die Aufstellung weiter an, erkennt man, wie sich diese Todesfälle auf die Bevölkerung verteilen. Dabei sind die über 80jährigen, insbesondere die über 90, am betroffensten gewesen. Auffällig ist, dass im Jahre 2016 die Anzahl der Verstorbenen der 70-89jährigen am höchsten war. Das offiziell gemittelte Alter der an COVID-19 Verstorbenen liegt bei 83 Jahren und die allgemeine Lebenserwartung in Deutschland beläuft sich derzeit auf 81 Jahren.

Ob die Verstorbenen wirklich an COVID-19 dahingeschieden sind, ist nicht wirklich bekannt, denn nicht jeder Verstorbene wurde obduziert und es kommen all diejenigen in die Sterbestatistik, bei denen ein positiver Labortest (PCR) vorliegt. Viele der Verstorbenen bzw. eigentlich alle, hatten mindestens 1-3 Vorerkrankungen wie Krebs, ein Herzleiden, eine Lungenkrankheit, eine Nierenfunktionsstörung, Leberschäden, Diabetes oder ein allgemein geschwächtes Immunsystem (hervorgerufen durch beispielsweise Tabak und/oder Übergewicht). Dieses haben diverse Obduktionen ergeben, wobei die Risikogefährdung, an COVID-19 zu sterben, vom Grad und der Anzahl der Vorerkrankungen abhängig ist, bedeutet, nicht jeder, der vorerkrankt ist und oder über 80 Jahre, wird an COVID-19 versterben.

Allein durch diese Tatsache ist es schwierig zu entscheiden, inwieweit die SARS-CoV-2 Infektion direkt zum Tode geführt hat oder ob die eigentliche Vorerkrankung der Auslöser war und das Virus nur den letzten Tropfen darstellte, der durch einen beliebigen Keim hätte ersetzt werden können. Das kann natürlich keiner sagen, aber diese Möglichkeit besteht. Somit heißt es eben „mit oder an“ Corona gestorben. Selbst Verstorbene, die zu Lebzeiten nicht auf SARS-CoV-2 getestet wurden, aber dennoch in Verdacht stehen, den Erreger in sich zu tragen, kommen trotzdem auf die Liste, ebenso Unfalltote, die vorher mal positiv getestet wurden.

Dazu muss man wissen, dass durch Untersuchungen vieles darauf hindeutet, dass einige auch an den Corona-Maßnahmen verstorben sind und den daraus resultierenden Folgen wie etwa: Zu spät zum Arzt gegangen, OP-Verschleppung, Selbstmorde, usw. Somit sind auch die Verstorbenen immer im Kontext zu den getroffenen Maßnahmen zu betrachten. „Abgerechnet wird zum Schluss“, heißt es immer, so auch in diesem Fall. Es wird der Tag kommen, wo die Krise überwunden ist, unabhängig von der Art wie dieses geschah und je nachdem wird man sehen, was mehr Schaden angerichtet hat … Die Maßnahmen oder das Virus.

Anmerkung: Wie viele Mehrfachteste, also ob Personen mehrmals getestet wurden, darüber gibt es keine Zahlen. Somit ist davon auszugehen, dass weniger Menschen getestet wurden als die angegebenen 41,85%. Demgegenüber steht natürlich auch die Dunkelziffer derjenigen, die das Virus in sich trugen, aber es nicht bemerkt haben, und auch nicht getestet wurden, diese tauchen in der Statistik ebenso wenig auf. Das bedeutet, wenn die Anzahl der symptomlosen in Wirklichkeit höher ist, geht der prozentuale Anteil der echten Erkrankten nach unten.

Von den 1.750.584 positiv getesteten sind rund 30.000 verstorben (1,71%). Würde die Dunkelziffer an „infizierten“ bekannt sein, würde diese den prozentualen Anteil der Verstorbenen nach unten schrauben. Rechnet man nun die Verstorbenen auf die Gesamtbevölkerung um, bekommt man 0,04% heraus. Das bedeutet, dass 99,96% der Menschen in Deutschland (in anderen Ländern sieht es ähnlich aus) das Virus SARS-CoV-2 überlebt haben. Der Altersmittelwert der COVID-19-Todesfälle liegt bei 83 Jahren (die allgemeine Lebenserwartung in Deutschland beträgt 81) und über die Hälfte der Betroffenen kommt aus einem Pflegeheim (in einigen Bundesländern teilweise bis zu 90%).

Ein großes Problem bzw. ein großer Risikofaktor neben dem Alter scheint bei Corona das Übergewicht der Menschen zu sein. 2017 waren weltweit 53% der über 18jährigen übergewichtig. Der Anteil von stark übergewichtig (adipös) betrug 16%. Tendenz steigend. Ausgewertet wird dieses anhand des BMI (Body-Mass-Index). So gelten Erwachsene mit einem BMI über 25 als übergewichtig und ab einem Wert von 30 als adipös. Dieser BMI errechnet sich aus dem Gewicht geteilt durch die Körpergröße zum Quadrat (Gewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße (in Metern) geteilt durch Körpergröße). Anmerkung: Der BMI steht vielerseits in Kritik, weil diese Art der Einteilung Muskelmasse und Fettverteilung gänzlich außer Acht lässt. So wird jemand, der durch Sport viele Muskeln aufgebaut hat schlechter abschneiden als jemand von gleicher Statur und Alter dessen Fettanteil höher ist.

Auch diese Zahlen sind so ohne sie in ein Verhältnis zu setzen, bedeutungslos!

Darum auch hier wieder ein Vergleich mit der 100.000er Methode bzw. hier 1.000.000.

Laut Schätzungen infizieren sich jährlich 400.000 bis 600.000 Menschen an Krankenhauskeimen (Nosokomialer Infektionen: Infektionen, die im Zusammenhang mit einer medizinischen Maßnahme erworben werden z.B. im Krankenhaus, Pflegeeinrichtung, ambulante Praxen). 10.000 bis 20.000 sterben daran. Anmerkung: Ob eventuell Coronatote zusätzlich von diesen Keimen belastet waren, wurde sehr wahrscheinlich nicht untersucht.

Es wird mehr gestorben als geboren und dennoch wächst die Bevölkerung, was auf die allgemeine erhöhte Lebenserwartung zurückzuführen ist.

Abschlussgedanke: Das ist schon was mit den Zahlen, auch wenn Zahlen eigentlich eindeutig sind, ist deren Interpretation doch sehr unterschiedlich. Jeder bewertet diese anders, was für den einen viel ist, ist für den anderen wenig und wie bereits oben erwähnt, sind Zahlen nutzlos, wenn diese ohne Begleitung daherkommen, ohne Bezug zu irgendetwas, ohne Vergleich keine Aussage möglich. „Heute habe ich ganze 5 Kunden abgearbeitet“ Was bedeutet das jetzt? Ist das viel oder wenig? Was kann ein Kenntnisloser mit so einer Aussage anfangen? Nichts, denn dazu müsste er wissen, wie viele Kunden sonst so im Durchschnitt bedient werden.

Hinzu kommt noch, dass alles statistisch und grafisch so aufgearbeitet werden kann, wie man es haben möchte. Gerade mit Diagrammen kann optisch viel manipuliert werden, je nach Größeneinteilung und Verhältnissen. Wenn man also vorher weiß, wie das Ergebnis aussehen soll, bekommt man es auch genauso hin. Große Zahlen große Wirkung. Echte Statistiken können nur entstehen, wenn die Datenerfassung ohne ein spezielles Ziel vor Augen erfolgt. Daten sammeln, in Kontext bringen und dann auswerten.

Um nun eine echte Aussage treffen zu können, ob dieses oder jenes die Ursache für etwas ist, kann nie mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, denn allein die reine Datenerhebung unterliegt enormen Schwankungen und kann niemals die echte Realität zum Vergleichen widerspiegeln, es sind lediglich Anhaltspunkte. So kann in einem Jahr eine extreme Zuwanderung erfolgen oder ein geburtenstarkes bzw. -schwaches Jahr eintreten, extreme Wetterlagen wie Kälte (vermehrtes Glatteis, gleich höhere Unfallgefahr) und Hitze können die Statistik stark beeinflussen. So kann es in heißen Sommermonaten schnell mal bis zu 20.000 Hitzetoten bei den Ü65jährigen kommen in Zusammenhang mit Vorerkrankungen und Übergewicht oder es gibt eine heftige Grippe-Saison. All das sind Besonderheiten, die es immer gibt und letztendlich einen direkten Vergleich zu Schätzungen macht – zu Daumenwerten.

Fakt ist, hinter jeder einzelnen Zahl der Corona-Krise stecken unendlich viele Schicksale, nicht nur die der direkt Betroffenen, sondern auch deren Familie und Freunde. In jedem Krieg gibt es Opfer auf beiden Seiten, hier sind es zum einen die COVID-Leidenden und auf der anderen Seite stehen die, die unter den Maßnahmen leiden; die Lockdown-Schäden (deren Gesamtausmaß noch nicht überschaubar ist). Am Ende wird es darum gehen, diese beiden Gruppen gegeneinander aufzuwiegen. Klingt hart, ist aber so.

Zahlen und Daten stammen vom Robert-Koch-Institut (RKI), dem Statistischen Bundesamt und der Google Statistik. Der Inhalt wurde in Presseberichten und medizinischen Fachzeitschriften recherchiert.

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Gedanken über Pandemie

Hinweis des Herausgebers: Der Inhalt des folgenden Textes ist durch das Studieren der verschiedensten themenbezogenen Quellen zusammengetragen worden. Das daraus resultierende Ergebnis nimmt für sich das Recht der Meinungsfreiheit in Anspruch. Dabei ist es nicht gänzlich auszuschließen, dass trotz sorgfältiger Prüfung einige der hier getätigten Aussagen Fehler beinhalten können. Dieser Artikel dient dem Leser als Anregung dafür, sich weiter über das Dargelegte zu informieren. Nach dem Motto: Informiere dich weitläufig; nur durch eine Quelle allein kann man sich keine Meinung/kein Urteil bilden, keine Erkenntnis erlangen und sich kein Wissen aneignen!

(Pandemie altgriechisch „pan“ gesamt, umfassend, alles „demie“ (dēmos) Volk.)

Das Wort Pandemie bezeichnet im Wesentlichen eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Infektionskrankheit, die durch Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren, die alle zum Überleben einen Wirt benötigen, hervorgerufen wird. Hingegen ist bei einer Epidemie (epi „auf, bei, dazu“) die Krankheit örtlich und zeitlich begrenzt. Infektionskrankheiten sind nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Tieren und in der Pflanzenwelt zu finden.

Was genau sagt nun die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization „WHO“) zu dem Begriff „Pandemie“? Gab oder gibt es von ihr eine genaue Definition oder ist es eher eine Beschreibung, eine wertfreie Betrachtung, die sich ständig im Wandel befindet?

Die folgenden Gedanken basieren auf einem Dokument, welches in der frei zugänglichen Datenbank des PubMed Central (PMC) zur Verfügung steht.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3127275/

Dieses Papier behandelt die Diskussion darüber, ob die WHO ihre Definition einer Grippepandemie geändert hatte, nachdem 2009 ein Subtyp (Variante, Untereinheit eines bekannten Erregers) des H1N1-Virus, das so genannte Schweinegrippevirus, gefunden wurde. Dabei wurde die These aufgestellt, dass dieses nur geschah, um eine Pandemie einfacher bzw. schneller ausrufen zu können. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die dem widersprechen, indem sie erklärten, dass es keine Änderung gab. Dieses wurde damit begründet, dass nie eine pandemische Influenza formell definiert wurde, sondern nur einzelne Pandemiephasen. Um dieses jetzt aufzudröseln ist eine differenzierte Betrachtung nötig, denn beide Seiten scheinen in gewisser Weise recht zu haben.

Von 2003 bis zum 4.Mai 2009 war auf der Homepage der WHO zu lesen: „Eine Influenza-Pandemie entsteht, wenn ein neues Influenza-Virus auftritt, gegen das die menschliche Bevölkerung keine Immunität besitzt, was weltweit zu mehreren gleichzeitigen Epidemien mit einer enormen Zahl von Todesfällen und Erkrankungen führt.“ Das Ende der Erklärung „mit einer enormen Zahl von Todesfällen und Erkrankungen“ wurde im Mai 2009 ca. einen Monat vor Ausrufung der H1N1-Pandemie gelöscht. Diese Änderung führte der Europarat (und nicht nur dieser) als Beweis dafür an, dass die WHO die Definition einer Grippepandemie so verändert hat, damit sie auf vereinfachtem Wege eine Pandemie ausrufen konnte, ohne die „Gefährlichkeit“ der Krankheit, die das H1N1-Virus verursacht, Belegen zu müssen. Die WHO dementierte, dass es keine Definition war, aber sie erkennen an, dass sie als solche verstanden werden könnte. Zitat: „Es war unsere Schuld, dass wir die Beschreibungen und Definitionen verwechselten“. Zudem wurde argumentiert (sinngemäß): „diese Formulierung war nie Teil einer formalen Definition einer Pandemie. Es war lediglich für einige Monate auf der Website der WHO zu lesen.“ Einige Monate … das ist nun ein dehnbarer Zeitraum, denn diese einige Monate beliefen sich auf über 72. Zudem war nicht nur auf der Homepage diese Definition einer Grippepandemie zu finden, sondern auch in den unterschiedlichsten WHO-Politikdokumenten.

Soweit die Definition, doch wie sah es bei den sechs Pandemiephasen aus? Die einzelnen Phasen sind hier zu finden https://flexikon.doccheck.com/de/Pandemie). Die anscheinend von einer pandemischen Influenza Definition getrennt betrachtet werden müssen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bezieht sich in einem Statement speziell auf die Pandemiephasen und kommt zu dem Ergebnis, was die Pandemieausrufung von H1N1 2009 betrifft, zu folgendem (Zitat): „Der Vorwurf, die Weltgesundheitsorganisation habe die Pandemiephasen geändert, damit sie die Pandemie ausrufen konnte, trifft nicht zu.“ Des Weiteren betont das RKI, dass die Änderungen der Phasendefinition vor Beginn der Pandemie abgeschlossen waren. Diese habe Ende 2007 begonnen und fand ihren Abschluss im April 2009. Diese Überarbeitung hatte keinen Einfluss auf die Ausrufung der Pandemie, auch nach der alten Darlegung wäre dieses geschehen.

Dabei ging es in erster Linie um die Phase 5, die 2005 folgendermaßen definiert wurde: „Große(s) Cluster, die Ausbreitung von Mensch zu Mensch ist jedoch weiter lokalisiert; es muss davon ausgegangen werden, dass das Virus besser an den Menschen angepasst ist, (möglicherweise) jedoch nicht optimal übertragbar ist (erhebliches Risiko einer Pandemie)“. Phase 6 besagte: „Zunehmende und anhaltende Übertragung in der Allgemeinbevölkerung.“ In der überarbeiteten Version von 2009 lautete die Phase 5: „Die Ausbreitung des Virus von Mensch zu Mensch findet in mindestens zwei Länder von einer der sechs WHO-Region statt, während die meisten Länder zu diesem Zeitpunkt nicht betroffen sein werden. Eine Pandemie steht unmittelbar bevor“. Phase 6 ist gekennzeichnet durch Ausbrüche auf Gemeindeebene in mindestens einem anderen Land in einer anderen WHO-Region zusätzlich zu den in Phase 5 definierten Kriterien. Die Ausrufung dieser Phase zeigt an, dass eine globale Pandemie in Gange ist.“

In der aktuellen Version von 2017 besagt die Phase 5: „Das Pandemierisiko ist groß: Infektionen von Mensch zu Mensch häufen sich, bleiben jedoch örtlich begrenzt. Das Virus passt sich immer besser an den Menschen an.“ Es reicht also wieder eine örtlich begrenzte Ausbreitung (was ja eigentlich einer Epidemie entspricht). Phase 6: „Wachsende und anhaltende Übertragungen von Mensch zu Mensch in der gesamten Bevölkerung.“

Die schwere war also nie ein Kriterium der Pandemiephasen, um eine Pandemie der Phase 6 auszurufen. Zitat RKI: „Das wäre auch problematisch. Über die Schwere der Erkrankung in der Bevölkerung gibt es zu Beginn einer Pandemie keine ausreichenden und aussagekräftigen Daten. Zudem kann die Schwere zwischen einzelnen Regionen oder Staaten unterschiedlich sein, und sie kann sich im Laufe der Zeit ändern. Aber natürlich spielt die Schwere eine wichtige Rolle für die Entscheidung über situationsangemessene Maßnahmen. Aus diesem Grund wurde die Schwere erstmals in dem WHO Pandemieplan von 2009 als eigener Abschnitt aufgenommen. Im Pandemieplan der WHO von 2005 war die Schwere lediglich in einer Fußnote …“

Demzufolge besagen die Pandemiephasen, dass sich ein Virus länder- und kontinentübergreifend ausbreitet, sie sagen nichts über die Gefährlichkeit, da diese variieren kann. So kann es beispielsweise in wohlhabenden Ländern zu leichten Krankheiten kommen und in anderen zu schweren bis tödlichen, somit ist eine allgemeingültige Aussage über die Schwere nicht möglich. Es ist also völlig unerheblich, was in anderen Ländern bezüglich der Krankheits- und Sterberate los ist, dieses Bild kann und darf nicht auf ein anderes Land übertragen werden. Denn es spielen so viele verschiedene Faktoren dabei eine Rolle, wie die allgemeinen Lebensumstände, die Gesundheitslage der Bevölkerung mit ihrem Gesundheitssystem und die Umweltbelastungen.

Doch kann man die vorherige Definition einer Pandemie (wo auf eine enorme Zahl von Todesfällen und Erkrankungen hingewiesen wurde) gänzlich außer Acht lassen? Auch wenn sie nicht direkt für das Ausrufen einer Pandemie herangezogen wird? Hat vielleicht die jahrelange Verbreitung, dass eine Pandemie eine „schlimme und todbringende“ Krankheit ist, dazu geführt, dass Regierungen überreagieren und wenn sie zusätzlich noch gewaltige Hochrechnungen von ihren Beratern bekommen? Und wenn diese dann noch betonen, dass die Lage wirklich schlimm und zum Verzweifeln ist, ist es nur allzu verständlich, dass solche Aussagen von einem Bundeskanzler entstehen wie: „Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist.“

Wie nun auch immer die Definition der Pandemie und ihrer Phasen ist oder war, sei der Gedanke erlaubt, ob es für eine Pandemie ausreichend ist, wenn ca. 80% der positiv getesteten asymptomatisch sind bzw. milde Krankheitsverläufe haben und die Letalität (die Wahrscheinlichkeit an der Krankheit zu sterben) bei durchschnittlich ca. 3,0 % liegt, wovon die meisten mindestens an 1-3 Vorerkrankungen leiden, die zum Teil alleine schon Lebensbedrohlich sind? Sollte eine Pandemie, bevor weiteinschneidende Eingriffe in das Leben aller Menschen getätigt werden, diese nicht erkennbar für jeden sein? Zumindest im Ansatz und nicht Gegenstand von Überlegungen, Debatten und sich ändernden Mutmaßungen? Ist es zulässig, dass, um eine Gruppe zu schützen, eine andere Gefahren ausgesetzt wird bzw. sogar geschädigt wird? Man wird ja auch nicht gezwungen in ein brennendes Haus zu stürmen, um da einen bettlägerigen Menschen herauszuholen. Ob man sich einem solchen Risiko aussetzt oder nicht, muss jedem selbst überlassen sein. Jeder hat das Recht, sich in seinem Rahmen der eigenen Möglichkeiten bei der Hilfe anderer zu bewegen.

Sollte eine pandemische Grippewelle sich nicht drastisch von einer gewöhnlichen saisonalen unterscheiden? Sonst könnte doch jede Grippewelle als Pandemie deklariert werden und alle gehen nach Hause und die Schulen schließen … jedes Jahr. Woran sollte nun dieser Unterschied zu merken sein? Vielleicht in erster Linie anhand der Krankheitsfällen und nicht der positiv Getesteten? Oder noch viel schlimmer an den Kollateralschäde, die durch Maßnahmen entstanden sind. Müssen denn nicht genau aus diesem Grund die politischen Entscheidungen dementsprechend im Verhältnis stehen? Schaden und Nutzen, die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Müssten nicht die öffentlichen Gesundheitsprogramme und -kapazitäten voll ausgeschöpft sein, ehe die einschneidenden Maßnahmekataloge aus der Schublade geholt werden? Nichts sollte auf Vermutungen und Spekulationen aufgebaut sein, denn eines steht fest, in jeder Grippe-Saison erkranken und sterben Menschen, mal mehr mal weniger und es wird nicht gleich eine Pandemie ausgerufen … zumindest noch nicht.

Worum geht es bei der Corona-Pandemie? Geht es um Gesundheit und Schutz? Wenn es um Gesundheit gehen würde, weil ein schlimmes und tödliches Virus umhergeht, müsste es rein aus juristischer Perspektive andere Entscheidungen geben. Am Beispiel von der Maske, wo es ein Bußgeld (50-150 Euro je nach Bundesland) gibt, was eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Es wurde eine Werteentscheidung getroffen. Eine Werteentscheidung, die besagt, dass durch das nicht Maskentragen keine konkrete Bedrohung für Leib und Leben anderer besteht. Wäre dem so, dann dürfte es keine Ordnungswidrigkeit sein, sondern müsste als Straftat bewertet werden.

Welche Gründe auch immer vorliegen, um die Covid-19 Pandemie in dieser Form aufrecht zu halten, ist zurzeit unbelegbar. Oder doch nicht … ist es vielleicht aus den Zahlen und der Datenlage ersichtlich? Dabei sei zu bemerken, dass die PCR-Testung, auf dem die gesamte Pandemie aufgebaut ist, eine Fehlertoleranz von falsch-positiv Ergebnissen von etwa 1,5% liefert (Es werden zurzeit in Deutschland ca. 1.150.000 Teste pro Woche durchgeführt und die Positivquote liegt bei 1,18 %). Der folgende Link führt zu einigen Diagrammen und weiteren Einzelheiten.

https://docs.google.com/presentation/d/1M-tZ2rxnxv8vCMmX5NwuxeYnNBdfg3lOdZ3Z-rTWluQ/present#slide=id.p1

Ist es wirklich denkbar, dass die WHO ein Interesse daran hat, dass sie eine Pandemie schnell und einfach ausrufen kann, was alle Länder dieser Welt dazu bewegt, drastische Maßnahmen einzuleiten? Alle Antworten, die darauf beruhen, sind reine Spekulationen. Fakt ist, die Pharmaindustrie verzeichnet Milliardenumsätze allein durch die Testung und wenn dann noch der Impfstoff kommt. Dabei werden die Folgeschäden der Maßnahmen (unter anderem durch das Tragen von Masken, gerade bei Kindern) alles übertreffen, was Gesundheit und Wirtschaft anbelangt, was Covid-19 allein nie geschafft hätte. Viele Analysen deuten darauf hin und dass nicht erst seit heute, bereits im März/April wurde von namhaften Personen darauf hingewiesen, doch diese wurden systematisch diskreditiert.

Sind Krankheitsexperten mit einem virusorientierten Denken für den Umgang mit einer Pandemie ausreichend? Die Deutung einer Krankheit allein reicht sicher nicht, denn am Ende sind es die Politiker, die meistens bist fast nie in den Bereichen, in denen sie die Entscheidungsträger sind, eine fundierte Ausbildung besitzen. Somit ist es umso wichtiger, dass ein weites Umfeld von unabhängigen Wissenschaftlern der einzelnen Fachgebiete gehört wird. Zu diesen Fachgebieten gehören nicht nur Mediziner und Epidemiologen, sondern auch Juristen, Historiker, Leute aus der Wirtschaft, Mathematiker und Statistiker. Sicher fehlen da noch so einige und es darf auf keinen Fall nur einer der jeweiligen Sparte dabei sein.

Die Industrie, Wissenschaft und Politik wachsen immer enger zusammen, was letztendlich eine enorme Beeinflussung der Industrie darstellt, weil sie mittlerweile an oberster Stelle steht und ihre Gelder überall verteilt und wer Geld verteilt, will am Ende immer das Zwei- bis Dreifache wiederhaben. Sind Politiker und Ärzte die Vertreter der Pharmaindustrie, die deren Werbeslogans täglich trällern? „Wir müssen ganz viel testen, wir brauchen Medikamente, denn alles andere bringt nichts und die Pandemie wird erst vorbei sein, wenn ein Impfstoff da ist!“

Eines steht zumindest fest, es gibt keinen einzigen Menschen, der in dieser weltumspannenden Corona-Krise den Überblick hat und der einem sagen kann, woran man ist. Darum bleibt für den Einzelnen nur eine Lösung: In alle Ecken schauen (wirklich in alle, einseitige Quellen sind absolut zu vermeiden, alle Seiten zu Wort kommen zu lassen) und dort alles rauskramen, auf einen Haufen schmeißen, sortieren und die verschiedenen Aussagen gegeneinander prüfen. Was klingt echt, vertrauenswürdig und was ist Fakt. Zweifeln an Aussagen ist immer angebracht, aber ohne zu verzweifeln, nur so hat man die Möglichkeit, um für sich herauszufinden, wie man mit der Situation umgehen kann und wie man sich verhält.

Abschließend sei noch zu sagen: Stell dir vor, eine Todbringende Pandemie grassiert und die Ärzte und Krankenhäuser melden Kurzarbeit an … Okay, wir haben ja so tolle Maßnahmen, doch wieso kommt es in anderen Ländern, die noch viel tollere Maßnahmen haben, trotzdem zu neuen positiven PCR-Testergebnissen?

Hier noch ein Auszug aus der WirtschaftsWoche vom 16.05.2014, wo sich Christian Drosten zu den Mers-Fälle in Saudi-Arabien äußerte.

https://www.wiwo.de/technologie/forschung/virologe-drosten-im-gespraech-2014-die-who-kann-nur-empfehlungen-aussprechen/9903228-2.html

Drosten: Es ist eben so, dass es bisher eine klare Fall-Definition gab, also ein striktes Schema, das festlegte, welcher Patient als Mers-Fall gemeldet wurde. Dazu gehörte zum Beispiel, dass der Patient eine Lungenentzündung hat, bei der beide Lungenflügel betroffen sind. Als in Dschidda Ende März diesen Jahres aber plötzlich eine ganze Reihe von Mers-Fällen auftauchten, entschieden die dortigen Ärzte, alle Patienten und das komplette Krankenhauspersonal auf den Erreger zu testen. Und dazu wählten sie eine hochempfindliche Methode aus, die Polymerase-Kettenreaktion (PCR).

Reporte: Klingt modern und zeitgemäß.

Drosten: Ja, aber die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.

Reporter: Sie meinen, dass die Medien einen Einfluss auf die Meldezahlen haben?

Drosten: In der Region gibt es kaum noch ein anders Thema in den TV-Nachrichten oder Tageszeitungen. Und auch Ärzte in Krankenhäusern sind Konsumenten dieser Nachrichten. Die überlegen sich dann ebenfalls, dass sie mal ein Auge auf diese bisher auch in Saudi-Arabien sehr seltene Erkrankung werfen müssten. Die Medizin ist nicht frei von Modewellen.

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